Flammen

Sonntag: Gedanken tanken und "Flammende Reden"

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Der Sonntag begann recht trübe und pünktlich zur Keynote von Cristian Galvez setze Westernoher Regen ein. Das tat seiner Stimmung aber keinen Abbruch und er verlegte seinen Standort kurzerhand direkt in die Mitte der Arena in den strömenden Regen. Über eine Stunde referierte er über Heldengeschichten, die jeder und jede einzelne von uns jeden Tag schreibt, wenn sie oder er aus seinem Alltag ausbricht und neue Wege beschreitet. „Die Qualität deines Lebens wird bestimmt von den Fragen, die du stellst“, gab er uns – mittlerweile bei strahlendem Sonnenschein – mit auf den Weg. „Möge das Leuchten mit euch sein!“

Nach Cristian sprach Craig Turpie darüber, warum die Welt mehr Pfadfinderinnen und Pfadfinder braucht, Alexander Teibrich referierte zum Thema „Vielfalt Raum geben – Selbstbewusstsein stärken“. Zum Mittag gab es noch die Impulsvorträge „Ich bin wertvoll – ich kann selbst vertrauen“ von Ansgar Möhrbein und „Projektmethode mal anders – (Beg-)Leitungserfahrung im Schulprojekt ‚Herausforderung‘“ von Markus Görlich. Parallel dazu fand ein buntes Programm für alle statt. Im Großzelt gab es die Möglichkeit, an kollegialer Beratung teilzunehmen, was einige Leiterinnen und Leiter auch nutzten.

Die Mehrzweckhalle wimmelte vor Angeboten auf der „Expo“, die bereits den zweiten Tag in Folge stattfand. Missio war dort ebenso vertreten wie die Facharbeitskreise. „Für 50 Euro kann man einen Obstbaum kaufen, der dann hier in Westernohe gepflanzt wird“, machte Matthias vom Arbeitskreis Ökologie Werbung für die Aktion. Die Jahresaktionsgruppe „Lebendig. Kraftvoll. Schärfer. Glaubste?“ lud zum Riesen-Jenga ein und verteilte echt scharfe Lollis. Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus verschiedenen Ländern präsentierten sich und ihre Arbeit unter dem Jurtendach.

Überall auf dem Platz fanden zahlreiche Workshops statt, für die man sich bereits im Vorfeld anmelden konnte. „Hier kann man sich einen Outdoor-Zeitmesser basteln“, ist Roland aus Paderborn begeistert, „sogar mit Kompass und Sonnenuhr.“ Mit Forstnerbohrer und feinen Handsägen rückten die Teilnehmenden dem Holz zu Leibe. Gute Ideen für die nächste Gruppenstunde nahm Michael aus Meschede mit: „Das Spiel zum Thema Klimagerechtigkeit ist echt gut gemacht, das probiere ich zu Hause mal aus.“ Mario aus dem Diözesanverband Aachen war unterwegs zum Workshop der WOSM: „Ich bin mal gespannt, was die da eigentlich so machen.“ Er zeigt sich begeistert vom breiten Angebot der Workshops, vermisst aber ein bisschen die Pfadfindertechniken: „Es hat bestimmt seinen Grund, dass das nicht angeboten wird, aber das wäre schon schön gewesen.“ In der Spiri-Jurte kam man bei Stockbrot, Kratz-Fischen und reichlich Süßkrams in Gespräche über Gott und die Welt.

Am Infopoint würde Markus manchmal gerne einen „Dumm-Klicker“ einbauen: „Viele sind ja zum ersten Mal in Westernohe, aber einige Fragen sind wirklich lustig. Zum Beispiel eine Person, die fragte, wie sie zum Altenberg kommen würde – sie stand aber an der Mehrzweckhalle.“ Eva berichtet von einem Gespräch in Sachen „Internet“: „Das Internet auf dem Kirschbaum geht nicht. Habt ihr mal den Router an- und wieder ausgeschaltet?“ Es kann ja nicht immer alles 100%ig klappen.

Wie es sich für einen Sonntag gehört, wurde um 20 Uhr  Gottesdienst in der Arena gefeiert, mit Dominik, Diözesankurat in Köln. Eine Band hat sich extra dafür zusammengetan und bei Leuchtfeuer für den Gottesdienst geprobt. Der Abend wird sicherlich wieder in der einen oder anderen Kneipe ausklingen.

Stufenzeit

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Stufen.

Wölflings-Stufe
Die Vollversammlung der Wölflingsstufe machte sich auf die Suche nach verschiedenen Codes, um das neue Logo zu enthüllen. Mit Spannung wurde erwartet, welche Version des Wolfes in Zukunft die Kluft zieren würde. Die Wölflinge bekommen nun statt des Wolfkopfes eine Lilie in orange – so wie die anderen ebenfalls in ihrer Stufenfarbe.

Jungpfadfinder-Stufe
Leiterinnen und Leiter der Jungpfadfinderstufe mussten zunächst in 50 Gruppen zwei Aufgaben lösen und die Farben weiß und orange von der Welt des Kobolds zu entfernen. Danach mussten sich die Gruppen zusammentun, um auch grün und rot zu eliminieren. Oek, Stufenkurat der Jungpfadfinderstufe in Würzburg, zeigt sich zufrieden: „Die Stimmung hier ist super, das Wetter spielt mit und das Vorbereitungsteam hat ganze Arbeit geleistet.“

Pfadfinderstufe
Die Pfadfinderleiterinnen und –leiter wagten es und setzten sich mit den zukünftigen Themen der Stufe auseinander. Sie kamen unter anderem zu den Themen Digitalisierung, Bundesunternehmen und politisches Engagement ins Gespräch. „Ich freue mich auf neue Impulse für die Arbeit auf Bundes- und Diözesanebene und hoffe, die Interessen und Bedürfnisse der aktiven Leiterinnen und Leiter aufzunehmen und in die Arbeitsprozesse mit einspeisen zu können“, sagt Jonas aus dem Diözesanverband Aachen.

Roverstufe
Bei der Roverstufe startete das Stufenprogramm mit einem Sektempfang und einem Gang über den roten Teppich. Danach schwirrten alle aus, um an verschiedenen Workshops teilzunehmen. Christian aus Stahle freut sich auf die kommenden drei Stunden: „Ich werde mal den 3D-Druck ausprobieren und Explorer Belt, wo eine irische Pfadfinderin von einem Wanderevent berichten wird – so habe ich das jedenfalls verstanden.“